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Projekt Theresienstadt

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Edith-Stein-Schule und Wissenschaftsstadt Darmstadt erinnern mit Gedenktafel und Mahnmal an Jüdinnen und Juden aus Darmstadt und Region, die in Theresienstadt ermordet wurden. Am 8. Februar wird die Tafel in Theresienstadt im Beisein einer Delegation aus Darmstadt mit Oberbürgermeister Hanno Benz enthüllt.

Projekt Theresienstadt

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Edith-Stein-Schule und Wissenschaftsstadt Darmstadt bringen Gedenktafel und Mahnmal für Holocaust-Opfer auf den Weg

An die Darmstädter Bürgerinnen und Bürger, die in Theresienstadt dem Holocaust zum Opfer fielen, soll in besonderer Weise erinnert werden. Allein am 27. September 1942 wurden 177 Menschen aus der Stadt Darmstadt und 25 Menschen aus den Städten und Gemeinden des Landkreises Darmstadt-Dieburg in das dortige Konzentrationslager deportiert. Am 8./9. Februar soll eine Gedenktafel im Kolumbarium der Gedenkstätte in Theresienstadt angebracht werden, eine Delegation aus Darmstadt wird dabei sein. Anschließend soll auch in Darmstadt an einem öffentlich zugänglichen Ort ein Gedenkstein für die Opfer von Theresienstadt aufgestellt werden. Im Dezember 2023 hatte der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt dem Antrag der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Darmstadt dazu einstimmig zugestimmt. Das Projekt wurde jetzt in einem Pressegespräch im Rathaus vorgestellt. Auch bei dem Gedenken der Wissenschaftsstadt Darmstadt am 26. Januar in der Centralstation berichteten Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule von dem Projekt und ihren Erfahrungen.

Die Gedenktafel in Theresienstadt und das Mahnmal in Darmstadt sollen folgende Inschrift tragen:
„Wir gedenken der jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Darmstadt und Südhessen, die nach Theresienstadt deportiert und ermordet wurden. Wir erinnern an ihr Leben und ihr Leid. Sie dürfen nie vergessen werden.
Magistrat der Stadt Darmstadt | Edith-Stein-Schule Darmstadt | GCJZ Darmstadt"


In der Gedenkstätte Theresienstadt, heute in Terezin in Tschechien, gedenken im Kolumbarium viele deutsche Städte mit einer Tafel der Deportationen von Bürgerinnen und Bürgern aus ihrem Stadtgebiet. Für die Wissenschaftsstadt Darmstadt fehlte bisher eine solche. Es sei wichtig, daran zu erinnern, „welches Ausmaß Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus erreichen konnten und können, auch hier, mitten unter uns“, sagt Oberbürgermeister Hanno Benz, der allen Beteiligten dankte, die das Projekt unterstützt haben. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte der Edith-Stein-Schule stellt für Ulrike Schmidt-Hesse, evangelische Vorsitzende der GCJZ, „eine große Ermutigung dar und eine Herausforderung an uns alle in der Stadtgesellschaft, für Demokratie, Vielfalt und Mitmenschlichkeit einzutreten“. Über die „große Zustimmung“, die das Projekt von allen Seiten erfahre, freute sich Bernd Lülsdorf, katholischer Vorsitzender der GCJZ, „daraus schöpfen wir Kraft und Mut".

Die GCJZ Darmstadt hatte das Projekt mit der Edith-Stein-Schule zusammen mit der Stadt Darmstadt ins Leben gerufen. Durch das Projekt sollten Schülerinnen und Schüler sowie die Stadtgesellschaft „herausgefordert und ermutigt werden zum Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit sowie für Demokratie, Respekt und Solidarität“, wie Ulrike Schmidt-Hesse erläuterte. Doris Krumpholz, Schulleiterin der Edith-Stein-Schule, die Schülerinnen Avena Schütt und Tilia Ennemoser sowie deren Lehrer David Holluba berichteten bei dem Pressegespräch von ihren Erfahrungen mit dem Projekt.

Oberstufenschülerinnen und -schüler der Edith-Stein-Schule Darmstadt hatten im Frühjahr 2023 mit Lehrkräften die Gedenkstätte Theresienstadt besucht. Über das Leiden der Darmstädter Opfer recherchierten sie darüber hinaus auch mit Unterstützung der Alexander-Haas-Bibliothek, des Arbeitskreises Stolpersteine und des Hessischen Staatsarchivs. Anschließend entwickelten sie Entwürfe für einen Gedenkstein und eine Gedenktafel, die an das Leid der Menschen erinnern sollen. Diese beiden sind aufeinander bezogen. So wurde die Gedenktafel aus dem Gedenkstein, einem Findling, herausgebrochen. Die Schülerinnen und Schüler haben zudem ein Magazin mit dem Titel „Aus Zahlen werden Namen“ sowie ein Video erstellt. In beidem zeigen sie eindrücklich, welch tiefe Wirkung die Auseinandersetzung mit den Lebensgeschichten und dem Leid der deportierten und ermordeten Menschen in ihnen ausgelöst hat.  „(Theresienstadt ist) Ein Ort, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, die Vergangenheit niemals zu vergessen und aus ihr zu lernen. Ein Ort, der uns auffordert, für Toleranz, Mitmenschlichkeit und Frieden einzustehen“, schreiben sie im Magazin. An diesem Freitag, 26. Januar, um 11 Uhr werden sie bei der Veranstaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in der Centralstation von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen berichten.

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt e.V. hatte Trägerschaft, Koordination und Geschäftsführung des Projekts übernommen. Dieses wurde darüber hinaus unterstützt vom Arbeitskreis Stolpersteine, dem Staatsarchiv, der Alexander-Haas-Bibliothek und der Stadtverwaltung. Zur Finanzierung tragen „Demokratie leben“, die GCJZ sowie folgende Stiftungen und Sponsoren bei: Edith-Stein-Stiftung, EKHN-Stiftung - Kulturstiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Hessische Landeszentrale für politische Bildung, Martin-Buber-Stiftung und Wissenschaftsstadt Darmstadt.  

Materialien:

Video der Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule zum Projekt
https://drive.google.com/file/d/1CJfdZTlcWh4OxxpLixwKiBDtHSVvTnKK/view 

Magazin der Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule zum Projekt:
https://we.tl/t-uvhPtgs4pB  

Blog zum Besuch in Theresienstadt 22.-25.2.2023:
https://www.gcjz-darmstadt.de/blog-zum-projekt-theresienstadt


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