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Integration

Die Hilfe für geflüchtete Menschen ist dem Dekanat ein wichtiges Anliegen. Dabei arbeitet es sehr eng mit den Kommunen zusammen. So ist Dekan Dr. Raimund Wirth Fürsprecher der Kampagne „Darmstadt bleibt weltoffen“. Das Dekanat richtet mit der Stadt gemeinsam Informationstage zur Fluchtsituation aus und bietet Fortbildungen für Ehrenamtliche an.

Nach Beendigung der Stelle Projekt- und Freiwilligenmanagement in der Arbeit mit Geflüchteten ist 2020 in der Nachfolge die Projektstelle Integration eingerichtet worden, die zunächst Pia Gaffron innehatte. Seit 1. Juli 2022 ist im Dekanat die neue Stelle Gesellschaftliche Verantwortung mit Schwerpunkt Integration und Teilhabe eingerichet worden, die seitdem Jürgen Zachmann bekleidet.

Hier der aktuelle Newsletter: Newsletter Januar 2024

Newsletter November 2023

Jürgen Zachmann ist für den Arbeitsbereich Gesellschaftliche Verantwortung mit Schwerpunkt Integration und Teilhabe zuständig. Der Diplom-Religionspädagoge entwickelt eigene Projekte und unterstützt die Kirchengemeinden in ihrer Integrationsarbeit geflüchteter Menschen. Auch die Vernetzung mit anderen städtischen und weiteren Initiativen gehört zu seinen Aufgaben.

Kontakt:
Jürgen Zachmann
Gesellschaftliche Verantwortung mit Schwerpunkt Integration und Teilhabe
Kiesstraße 14
64283 Darmstadt
E-Mail: juergen.zachmann@ekhn.de
Telefon: 0160-7517618

Bericht von der Ausstellung "Grenzerfahrungen"

Bericht von der Ausstellung „GRENZERFAHRUNGEN – Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet“ 
5.-30.3.2023 in der Matthäusgemeinde Darmstadt


Von unseren Gästen im Kirchenasyl hören wir oft, welch schlimme Erfahrungen sie an den EU-Außengrenzen machen mussten (z.B. Schläge, vielfältige gewaltsame Zurückweisungen, Festsetzung in gefängnisähnlichen Sammellagern, wo man nur noch als Nummer angesprochen wird - über viele Monate hinweg). Die Schutzsuchenden werden behandelt wie Straftäter, obwohl sie nichts verbrochen haben. In der medialen Öffentlichkeit erfährt man kaum etwas darüber. Dem wollten wir etwas entgegensetzen, indem wir die Ausstellung „Grenzerfahrungen – Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet“ in der Matthäuskirche zeigten. Wir wollten zur Reflexion und Diskussion anregen, nicht zuletzt über die christliche Verantwortung für und in Europa.

Der Förderverein Pro Asyl e.V. hat diese Ausstellung gemeinsam mit der katholischen Friedensbewegung pax christi und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) entwickelt. Durch Text und Bild wurde deutlich, „wie weit sich die EU bei der Flüchtlingsabwehr mittlerweile von ihren eigenen menschenrechtlichen Grundsätzen entfernt hat. Die Zusammenarbeit mit Diktaturen und autokratischen Regimes zur Migrationssteuerung, die Militarisierung der Außengrenzen mittels enormer Investitionen in Überwachungs- und Befestigungssysteme, Elendslager wie der berüchtigte Hotspot Moria auf Lesbos, Planungen zur massenhaften Inhaftierung Asylsuchender – all dies ist europäische Realpolitik.“

Am Sonntag, 5. März, wurde die Ausstellung feierlich eröffnet, im Anschluss an einen thematisch passenden Gottesdienst mit Prädikant Hans-Jörg Fritz-Knötzele und Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf (Beauftragte für Friedensarbeit in der Ev. Kirche Hessen und Nassau).
Es hat uns ein wenig erleichtert, all das Schwere und Unfassbare, das mit dem Thema verbunden ist, und unsere Klagen und Sorgen vor Gott zu bringen.

Am 15. März fand eine ausstellungsbegleitende Veranstaltung „Abschottung mit System“ statt. Zwei Referenten (Alois Bauer und Tim Thiessen) berichteten über ihre Erfahrungen während einer Multiplikatoren-Reise im September 2022, nach Athen und auf die Insel Lesbos. Dort führten sie viele Gespräche mit NGOs, Politikwissenschaftlern und Geflüchteten zur politischen Situation an der EU-Außengrenze. Sie konnten sich vor Ort persönliche Eindrücke verschaffen von Lagern und mannigfaltigen Überwachungssystemen an Land und auf dem Wasser.

Hier einige Zitate, die sie uns von Gesprächspartnern mitgebracht haben:
Apostolis Fotiadis, Journalist:
„Ihr klagt über Flüchtlinge, aber es sind Eure Waffen, die sie zur Flucht treiben.“
Flüchtlinge:
“Was ein langer Aufenthalt in einem Camp z.B. für ein Kind bedeutet, das 2016 drei Monate alt war. Es ist jetzt sechs Jahre alt, immer noch im Lager und hat noch nie eine Schule gesehen.“
„Für mich geht es nicht mehr um Asyl, sondern ums pure Überleben!“
„Es ist das Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte von einem Staat, der die Menschenrechte einhalten will, nämlich das Leben zu schützen.“

Tim Thiessen erläuterte die Vorhaben der EU-Kommission, die im „New Pact on Migration and Asylum“ (Neuer Pakt zu Migration und Asyl) geplant sind. Danach soll mit noch mehr Geld, Technik und Rüstung schwerpunktmäßig auf Abschottung gesetzt werden. Es sollen viele neue Verfahrenshürden errichtet werden, die letztendlich dazu führen, dass schutzsuchende Menschen ihr Recht auf Asyl kaum noch wahrnehmen können.

Nach einer engagierten und nachdenklichen Diskussion unter den Teilnehmenden, verabschiede-ten wir einstimmig (mit einer Enthaltung) eine Resolution. Sie wurde an alle EU-Abgeordneten aus Hessen gesendet mit dem Appell, im Europäischen Parlament die weiteren Verschärfungen zu verhindern. Den Text der Resolution finden Sie auf der Homepage der Ev. Matthäusgemeinde, unter dem Link:

Wir planen ein Gespräch mit dem EU-Abgeordneten Michael Gahler (CDU, zuständig für Darm-stadt), zum „New Pact on Migration and Asylum“. Wenn Sie Interesse an der Vorbereitung haben, melden sie sich gerne bei Elisabeth Biehl-Menzel (E-Mail-Adresse: kirchen-asyl@mailbox.org )

Elisabeth Biehl-Menzel
Malgorzata Minuczyc (Gosia)

Link zur Ausstellung:
https://www.proasyl.de/wp-content/uploads/Grenz_Brosch.A3_web_29.4.pdf

Fotos: M. Minuczyc & M. Pignede

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