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Jürgen Zachmann geht in Ruhestand

Jürgen Zachmann

Jürgen Zachmann geht nach mehr als 30 Jahren im Dienst der evangelischen Kirche in den Ruhstand. Als Dekanatsjugendreferent und als Referent für Gesellschaftliche Verantwortung mit Schwerpunkt Integration und Teilhabe hat er sich stets für Menschen eingesetzt. Am Sonntag, 28. April, wird er in einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Lazaruskirche in Nieder-Ramstadt verabschiedet.

„Ein großes Herz für die Menschen und für das, was sie brauchen“
Jürgen Zachmann geht nach mehr als 30 Jahren im Dienst der Evangelischen Kirche in den Ruhestand


Sein ganzes Berufsleben lang hat sich Jürgen Zachmann für Menschen eingesetzt. Für junge Menschen als Dekanatsjugendreferent und für geflüchtete Menschen als Referent für Gesellschaftliche Verantwortung mit Schwerpunkt Integration und Teilhabe. Nach mehr als 30 Jahren im Dienst der evangelischen Kirche geht er mit demnächst 63 Jahren in den Ruhestand. Am Sonntag, 28. April, wird er in einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Lazaruskirche in Nieder-Ramstadt durch Dekan Dr. Raimund Wirth verabschiedet.

Jürgen Zachmann habe ein „großes Herz für die Menschen und für das, was sie brauchen“, sagte Dekan Dr. Raimund Wirth im vorigen Herbst, als er ihn für seinen 30-jährigen Dienst in der evangelischen Kirche ehrte. Er setze sich „für Gerechtigkeit großartig ein“. Der Pädagoge war zunächst Dekanatsjugendreferent im Dekanat Darmstadt-Land mit voller Stelle in Ober-Ramstadt. Seit der Fusion der beiden Evangelischen Dekanate Darmstadt-Land und Darmstadt-Stadt hatte er weiterhin einen Stellenanteil als Jugendreferent inne, Mitte 2022 übernahm er zudem eine halbe Stelle als Referent für Gesellschaftliche Verantwortung mit Schwerpunkt Integration und Teilhabe.  

In der Jugendarbeit begleitete er viele Jahre die Ausbildung im Rahmen der Jugendleiter-Card (Juleica). Er organisierte Freizeiten sowie zunächst den jährlichen Konfi-Cup, ein Fußballturnier für Konfirmandinnen und Konfirmanden, später den Dekanatskonfitag. Hier hebt er hervor, dass er „stets auf Augenhöhe“ vertrauensvoll mit Pfarrpersonen und anderen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeitete und dabei viel Wertschätzung und Motivation erlebt habe. „Wie ein roter Faden“ habe sich durch seine Arbeit gezogen, dass er „stets Freiräume hatte, kreative Prozesse zu entwickeln und seine fachlichen Kompetenzen gut einbringen zu können“, wie er sagt. In seiner Arbeit mit jungen Menschen habe er sich selbst „immer als Lernenden“ angesehen.

Als Dekanatsjugendreferent war es ihm wichtig, „über den Tellerrand hinauszuschauen“ und Kooperationsprojekte zu initiieren. Er gestaltete überkonfessionelle Orientierungstage an Schulen zusammen mit der Fachstelle für Schulsozialarbeit im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Generationsübergreifend erarbeitete er viele Jahre mit den „Black Beauties“ Stücke des Schwarzlichttheaters und übernahm in Mühltal das inklusive Theater-Projekt „Theater Chamaeleon alle inklusiv“. Im erlebnispädagogischen Kontext entwarf er mit anderen die Formate „Grenzgänger“ und „Wir sind dann mal weg“, um als ausgebildeter Kletterleiter mit Jugendlichen im Mittel- und Hochgebirge auf Bergtouren deren Grenzen auszuloten. Zudem war er viele Jahre mit jungen Erwachsenen auf Etappen des spanischen Jakobswegs unterwegs.

Auch bei vielen Hilfsprojekten setzte sich Jürgen Zachmann ein. Er unterstützte etwa mit Jugendlichen der Dekanatsjugendvertretung den Verein Vergiss-mein-nicht in Erzhausen beim Bepacken von Lkw für Hilfsgüterlieferungen in die Ukraine. Der Gemeindepädagoge sieht solche und andere Dienste in den Gemeinden als „ureigene diakonische Aufgabe der Kirche“ an, wie er sagt.

In der Arbeit mit Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit koordinierte Jürgen Zachmann viermal im Jahr eine Beratungsrunde auf Dekanatsebene und vernetzte sich mit Initiativen und Gremien aus Darmstadt und dem Landkreis. Er besuchte und unterstützte Kirchengemeinden, Sprachtreffs und Gesprächskreise, versendete Newsletter und organisierte, etwa mit der „AG Ehrenamt Darmstadt“, Veranstaltungen zum Dank für Engagierte. Im November, jeweils am Volkstrauertag, organisierte Jürgen Zachmann in Kooperation mit einem breiten Bündnis ein Gedenken an die Toten an den europäischen Außengrenzen im Justus-Liebig-Haus. Er schätzte auch den persönlichen Kontakt mit geflüchteten Menschen und förderte ihre gesellschaftliche Teilhabe. Er gab ihnen die Möglichkeit, „sich in kreativen Prozessen anders zu erleben, fernab des Alltags mit Ämtergängen“. Dafür setzte der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder, der auch in der freien Theaterszene unterwegs ist, verschiedene Mittel ein, auch künstlerische.

Wichtig war ihm, dass geflüchtete Menschen ihren Platz in der Gesellschaft finden. Er unterstützte die Geflüchteten dabei, ihren Weg zu gehen, und förderte Kontakte vor Ort.“ Mit „Haus der Träume“, einer von einer ukrainischen Theaterpädagogin geleiteten Kinder- und Jugendtheatergruppe, sowie einem internationalen Kinder- und Jugendtheatertag in Kooperation mit der AG Ehrenamt Darmstadt konnte dies beispielhaft verdeutlicht werden. Nach seinem Wechsel in den Ruhestand wird die Theatergruppe durch das Familienzentrum Ober-Ramstadt weiter betreut.

Werdegang:
Jürgen Zachmann (62) wurde zunächst zum Elektroinstallateur ausgebildet und absolvierte anschließend seinen Zivildienst bei der Nieder-Ramstädter Diakonie. Während dieser Zeit absolvierte er die Ausbildung zum Krankenpflegehelfer und studierte anschließend Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule Darmstadt. Er arbeitete zehn Jahre lang als Jugendreferent in Mainz-Bischofsheim und wechselte dann als Jugendpfleger zur dortigen Kommune. 2005 kam er zum Dekanat, wo er 20 Jahre lang Dekanatsjugendreferent war und knapp zwei Jahre lang als Referent für Gesellschaftliche Verantwortung mit Schwerpunkt Integration und Teilhabe tätig war.

Berufsbegleitend absolvierte er eine Ausbildung zum Theaterpädagogen, schloss ein Aufbaustudium in Erlebnispädagogik ab und ließ sich zum Kletterleiter ausbilden. Seit 20 Jahren spielt er Theater in der freien Szene und pflegt Kontakte zu einem Theater in Usbekistan. Seine Freizeit verbringt er am liebsten in Kletterhallen sowie in seinem Feldgarten bei Reinheim, wo er mit seiner Frau wohnt.



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