Bibliotheksgespräch: Arnold Zweig
Kurs-Nr.: , 26.08.2025, Darmstadt
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Infos
Termin 26. 08. 2025 19:00 – 21:00 Uhr
Ort Literaturhaus, Kasinostraße 3, 64293 Darmstadt
Kosten Eintritt frei
Links
Religionen Darmstadt-Stadt GCJZ
Arnold Zweigs „De Vriendt kehrt heim“
nach dem 7. Oktober 2023 neu gelesen
Dienstag, 26. August, 19 Uhr
Literaturhaus Darmstadt
Vortragssaal, Kasinostraße 3
Eintritt frei
Mit Joachim Keidl und Karlheinz Müller
Veranstalter:
Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft und Gesellschaft zur Pflege und Verbreitung deutschsprachiger jüdischer Dichtung und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt
Es kommt selten vor, dass ein vor über 90 Jahren geschriebenes Buch durch aktuelle Geschehnisse, wie dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, eine geradezu prophetische Aktualität gewinnt. Bei Arnold Zweigs „De Vriendt kehrt heim“ ist dies der Fall. Zweig verknüpft ein 1929 an der jüdischen Bevölkerung des palästinensischen Mandatsgebiets begangenes Massaker mit einem politischen Mord an einem antizionistischen Juden. In seinem Vorwort zur Neuausgabe 2024 schreibt Meron Mendel:
90 Jahre nach der Erstveröffentlichung ist die Lektüre erstaunlich frisch und deprimierend zugleich. Der Roman ist das Dokument der longue durée des Nahostkonflikts. So viel ist seitdem passiert. Und doch haben sich die Grundkoordinaten des Konflikts so wenig geändert. Es bleiben zwei Völker, die miteinander oder nebeneinander zu leben verdammt sind.
Der am 10. November 1887 in Glogau geborene Arnold Zweig setzte sich früh mit seiner jüdischen Herkunft und dem um sich greifenden Antisemitismus auseinander. Seine Flucht vor den Nazis führte ihn 1933 nach Palästina, wo er statt eines Zionismus nach den Ideen Martin Bubers jüdischen Nationalismus vorfand. Tief verwurzelt in deutscher Kultur und Literatur konnte er dort nicht heimisch werden, auch weil er auf Grund seiner starken Sehbehinderung Hebräisch nicht erlernen konnte. 1948 kehrte er nach Deutschland zurück – in die DDR, wo ihm Anerkennung und Ehrungen zuteilwurden, oft als unkritischer Jasager zum Regime Stalins und Ulbrichts. Allerdings: Der Verurteilung Israels anlässlich des Sechstagekrieges 1967 schloss er sich nicht an. Der am 26. November 1968 Verstorbene wurde auf dem Dorotheenstädter Friedhof beigesetzt und nicht, wie von ihm gewünscht, auf dem jüdischen Friedhof Weißensee.
Details
Veranst. Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft Gesellschaft zur Pflege und Verbreitung deutschsprachiger jüdischer Dichtung Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt
Telefon
Telefax Langtitel
E-Mail info@gcjz-darmstadt.de
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