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Rückblick Corona - Andacht am 18. März

Die meisten Corona-Schutzmaßnahmen sind in Deutschland ausgelaufen. Drei Jahre nach dem ersten Lockdown, der am 16. März 2020 begann, enden nun die rechtlichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Dies nahm Dekan Dr. Raimund Wirth zum Anlass, in einer Andacht in der Stadtkirche auf die Zeit zurückzublicken und in Dialog zu treten.

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Drei Jahre nach dem Lockdown
Rückblick auf die Corona-Zeit bei Andacht und Dialog am 18. März

Drei Jahre nach dem ersten Lockdown, der am 16. März 2020 begann, sind die meisten Corona-Schutzmaßnahmen ausgelaufen. Der evangelische Dekan Dr. Raimund Wirth blickte in einer Dialogandacht in der Stadtkirche auf die Corona-Zeit zurück. Er wolle „innehalten und trauern, aber auch für gute Erfahrungen danken“. Zum Rückblick gehöre auch die Frage, „was wir für die Zukunft lernen können“. In die Andacht band Wirth einen Dialog mit einer Gesprächspartnerin und drei Gesprächspartnern ein, deren Arbeitsbereiche von der Pandemie besonders betroffen waren.

Dr. Annette Laakmann, Leiterin des Studienseminars für Gymnasien Darmstadt, berichtete von der „Schule in einer Extremsituation“ mit „großer Verunsicherung der jungen Lehrkräfte“. Sie sei als Ansprechperson und Problemlöserin besonders gefragt gewesen. Prof. Dr. Jens Schneider von der Technischen Universität Darmstadt betonte die Bedeutung der Wissenschaft und mahnte an, aus der Pandemie zu lernen, „besser mit Statistiken umzugehen“. Risiken müssten präziser und nüchterner abgeschätzt werden. Es gehe nicht darum, einfache Ansagen zu machen. Vielmehr solle man der Gesellschaft die Pluralität der wissenschaftlichen Debatte und die sich daraus ergebenden Spielräume zumuten.

Für den Bereich der Altenpflege blickte Dr. Martin Zentgraf, Vorstand des Hessischen Diakonievereins, dankbar auf die schnelle Impfstoff- und Testentwicklung zurück. „Das hat alles verändert.“ Zur vorschnellen Schließung von Schulen und Kitas werde es nach den gemachten Erfahrungen sicher nicht mehr kommen. Er erwarte, dass die Gesellschaft einer erneuten Pandemie „professioneller und entspannter“ begegnen werde. Der Intendant des Staatstheaters Darmstadt, Karsten Wiegand, stellte Fremdbestimmung und Selbstwirksamkeit in der Pandemie gegenüber. Bei einem nächsten Mal erwarte er, dass Bürgerinnen und Bürgern sowie Institutionen mehr Eigenverantwortung zugetraut werde. Der Staat müsse nicht alle Details regeln. Manche Menschen müssten die Eigenverantwortung aber auch erst lernen. Wiegand kritisierte eine „Dauergereiztheit“ in der Gesellschaft, in der sich viele gleich beschwerten, „wenn es nicht gleich flutscht“.

Abschließend fragte Dr. Raimund Wirth, was sich seine Dialogpersonen im Rückblick auf die Pandemie für ihre jeweiligen Arbeitsbereiche vornehmen. Dr. Annette Laakmann will die Kommunikation stärken, Begegnungsräume schaffen und die Möglichkeiten zu flexibleren Arbeitszeiten beibehalten. Auch Prof. Dr. Jens Schneider will das präsentische Miteinander stärker fördern und bei der Personalentwicklung sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit im Blick haben. Dr. Martin Zentgraf will künftig noch stärker auf Wertschätzung des Pflegepersonals achten. Karsten Wiegand will sich dafür einsetzen, dass den Mitarbeitenden mehr Verantwortung übertragen wird.

Musikalisch wurde die Andacht von Lukas Euler, Kantor der Pauluskirche Darmstadt, begleitet. Neben Stücken der klassischen Orgelliteratur spielte er eine große Improvisation über das Kirchenlied „Befiehl du deine Wege“, das gemeinsam mit dem Lied „Nun danket alle Gott“ den musikalischen Rahmen um den Rückblick auf die Covid-Zeit legte.

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