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Pfarrer Andreas Schwöbel geht in Ruhestand

DekanatPfarrer Andreas Schwöbel

Andreas Schwöbel hat ein besonders großes Herz für Geflüchtete. Mit vielen Menschen aus der Matthäusgemeinde hat er sich für sie eingesetzt. Nun geht er in den Ruhestand, für geflüchtete Menschen will er sich aber auch weiterhin engagieren. Am 12. Februar ist er im Gottesdienst durch Propst Stephan Arras verabschiedet worden.

Großes Herz für Geflüchtete
Andreas Schwöbel, Pfarrer der Darmstädter Matthäusgemeinde, geht in den Ruhestand

Andreas Schwöbel hat gezeigt, wie Nächstenliebe geht. Mit Herz und Verstand hat sich der Pfarrer der Matthäusgemeinde für andere eingesetzt. Insbesondere für Menschen mit Fluchterfahrung machte er sich stark. Nun geht der Geistliche aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand. „Es ist für mich und die Gemeinde stimmig“, so der Vierundsechzigjährige. Für geflüchtete Menschen will er sich auch weiterhin engagieren. In der Heimstättensiedlung bleibt er mit seiner Frau Elke wohnen. Am Sonntag, 12. Februar, ist er im Gottesdienst in der Matthäuskirche durch Propst Stephan Arras verabschiedet worden.

Ein großes Anliegen ist dem Pfarrer, dass geflüchtete Menschen Wohnraum in der Stadt finden. Gerade hat er eine Veranstaltung mit der Stadt Darmstadt in der Matthäuskirche dazu organisiert. Seit Jahren begleitet er geflüchtete Menschen persönlich. So ging er etwa kürzlich mit einem jungen Mann aus Syrien zu dessen Gerichtsverhandlung, der sich dort auch zu seinem christlichen Glauben verantworten sollte, als „Beistand“, wie er sagt. 2016 hatte Andreas Schwöbel schon einen Taufkurs für Geflüchtete ins Leben gerufen. „Die Kontakte sind mir wichtig“, sagt Schwöbel, er werde sie auch im Ruhestand pflegen. Darüber hinaus gründete er eine Kirchenasyl-AG in der Gemeinde, die seit sieben Jahren durchgehend vier Personen in der Matthäuskirche beherbergt. „Die Arbeit ist gut aufgestellt, sie geht auch ohne mich weiter“, davon ist der Pfarrer überzeugt. Ende vorigen Jahres ist er mit seiner Gemeinde von der Stadt Darmstadt mit dem Preis „Gesicht zeigen“ ausgezeichnet worden. 

Im Ruhestand wird bei Andreas Schwöbel „die Familienzeit größeren Raum einnehmen“, wie der Vater zweier erwachsener Töchter und Großvater sagt. Er möchte aber auch einen Verein gründen und darüber privaten Wohnraum, der leer steht, an Geflüchtete vermieten. Er selbst ist bereits als Mieter für Geflüchtete aufgetreten.

Schon früh hat Andreas Schwöbel sein Herz für Geflüchtete entdeckt. Als er vor zehn Jahren in die Matthäusgemeinde kam - selbst eine Gemeinde von Geflüchteten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs -, begann seine Arbeit hier nur wenig später mit dem ersten Kirchenasyl für einen Mann aus Eritrea. Dann folgte die Gründung eines Sprachtreffs für Menschen aus aller Welt. Die Hilfsbereitschaft der Gemeinde in der besonderen Situation im Jahr 2015 war groß und hielt an. Schwöbel knüpfte unmittelbar Kontakte zu den Flüchtlingsunterkünften im und um das Gemeindegebiet und begann, seine Stimme für die Menschen auch gegenüber der Politik zu erheben.

Vor seiner Zeit in der Matthäusgemeinde war Andreas Schwöbel ab 1996 Pfarrer in der Paulusgemeinde, ab 2004 arbeitete er im Ökumenischen Kirchenladen Kirche & Co. Darüber hinaus war er vier Jahre lang Gleichstellungsbeauftragter in der Kirchenverwaltung der EKHN und hatte eine Projektstelle „Kirche mit Menschen ab 30 Jahren“ inne. „Ich fühlte mich immer als Gemeindepfarrer“, sagt Andreas Schwöbel, der aus einer großen Pfarrfamilie stammt. In Frankfurt geboren zog er mit seiner Familie 1977 nach Darmstadt, lernte hier das Orgelspiel in der Pauluskirche und Klavierspielen an der Akademie für Tonkunst. Nach dem Zivildienst absolvierte er eine C-Musiker-Ausbildung, spielte nebenbei in Reinheim die Kirchenorgel und leitete dort einen Chor.

Im Ruhestand wird er nun wieder mehr Zeit für die Musik haben. Doch sein noch größeres Anliegen bleibt, dann ehrenamtlich, die Arbeit für Geflüchtete.

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