Herbstreihe "Gesellschaft der Angst?"

24.09.2025
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Gesellschaft der Angst?
Neue Reihe des Darmstädter Netzwerks für politische Bildung ab 24. September
Flyer zum Download: hier
Am Mittwoch, 24. September, hat die neue Herbstreihe „Gesellschaft der Angst? Zwischen Krise, Wandel und Prinzip Hoffnung“ des Darmstädter Netzwerks für politische Bildung begonnen. „Angstgesellschaften sind das Symptom unserer Zeit, die von Krisen geprägt ist. Angst zerstört sozialen Zusammenhalt, das Wir-Gefühl, spielt rechtsextremen Parteien in die Hände, zerstört Zuversicht und Hoffnung. Und Angst fördert den Hang zu nationalen und autoritären Scheinlösungen“, so die Veranstalter. Zum Netzwerk gehören Evangelisches Dekanat Darmstadt, Wissenschaftsstadt Darmstadt/Amt für Kommunikation, Katholisches Bildungszentrum nr30, AStA der Hochschule Darmstadt, Evangelische Studierendengemeinde Darmstadt, Katholische Hochschulgemeinde Darmstadt, Akademie des Bistums Mainz in Darmstadt.
Die Reihe betrachtet diese vier Aspekte: Was macht unsere aktuelle Gesellschaft zu einer Gesellschaft der Angst? Wie gefährdet ist unsere liberale Demokratie? Welche Perspektive auf die aktuellen Herausforderungen haben Kinder und Jugendliche? Und schließlich: Wie schaffen wir es, trotz dieser krisenhaften Trends, die hoffnungsvolle Vision einer friedvollen und gerechten Gesellschaft aufrechtzuerhalten?
Den Auftakt bildete am 24. September der Vortrag „Gegenwartsverlängerung: Über Technikwandel, Angst und Politik in der Gesellschaft der Anpassung“ des Soziologen Prof. Dr. Philipp Staab von der Humboldt-Universität Berlin im Katholischen Bildungszentrum nr30, Nieder-Ramstädter Straße 30, in Darmstadt.
Aktuelle spätmoderne Gesellschaften sind von einem rasanten technologischen, sozialen und politischen Wandel geprägt. Doch diese Veränderungen stehen nicht mehr im Zeichen des Fortschritts, sondern sollen das Bedürfnis nach der Verlängerung bestehender, liebgewonnener Verhältnisse befriedigen. Gerade deswegen sind diese Gesellschaften instabil. Denn ein ‚Weiter so‘ löst die aktuellen Krisen nicht. So kommt es zum Scheitern der ökologischen Modernisierung, zu Abstiegssorgen einer gereizten Mitte, aber auch zu einem allgemeinen Rechtsruck der Gesellschaft.
Drei weitere Vorträge folgen, der Eintritt ist jeweils frei, um eine Spende wird gebeten. Am Mittwoch, 22. Oktober, spricht der Politikwissenschaftler, Autor und Berater Dr. Marcel Dirsus über „Die Zukunft der Demokratie“. Beginn ist um 19 Uhr im Offenen Haus, Rheinstraße 31. Miriam Zeleke, Hessische Landesbeauftragte für die Förderung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, hält am Mittwoch, 5. November, einen Vortrag über „Kinder- und Jugendrechte gegen Zukunftsängste“. Beginn ist um 19 Uhr im Katholischen Bildungszentrum nr30, Nieder-Ramstädter Straße 30. „Positive Visionen für eine komplexe Gesellschaft“ ist das Thema des Sozialwissenschaftlers Dr. Florian Roth von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften am Donnerstag, 4. Dezember, um 19 Uhr im Offenen Haus, Rheinstraße 31.
Begleitet werden die Vorträge von einer Filmreihe des AlleWeltKinos im programmkino rex. Hier beträgt der Eintritt für das Kino 6,50 Euro, ermäßigt 5,50 Euro : Am Montag, 3. November, 20.15 Uhr, wird der Film „Breaking social“ (Original mit Untertiteln, Dokumentation, Schweden 2023) gezeigt. Am Montag, 10. November, 20.15 Uhr, folgt der Film „Das tiefste Blau“ (OmU, Brasilien, Mexiko, Niederlande, Chile 2025). „Democracy Noir“ (Original mit englischen Untertiteln, Dokumentation, Dänemark, Deutschland, Ungarn, USA 2024) läuft am Montag, 17. November, 20.15 Uhr. Den Abschluss der Kinoreihe bildet „Agent of Happiness (Original mit Untertiteln, Dokumentation, Bhutan, Ungarn 2024) am Montag, 24. November, um 20.15 Uhr.
Weitere Informationen über den Referenten Prof. Dr. Philipp Staab
Jg. 1983, renommierter, mehrfach ausgezeichneter Professor für Soziologie von Arbeit, Wirtschaft und technologischem Wandel an der Humboldt-Universität zu Berlin und Co-Direktor am Einstein Center Digital Future. In seiner Forschung verbindet er Themen der Arbeit, Sozialstrukturanalyse, Techniksoziologie und politischen Ökonomie in gegenwartsanalytischer Absicht. Aktuell befasst er sich mit der Entwicklung des digitalen Kapitalismus, der Entfaltung des ökologischen Gesellschaftskonflikts, der Veränderung spätmoderner Gesellschaften im Kontext von Krieg und den politischen Krisen, die sich aus diesen Zusammenhängen ergeben. Zuletzt erschienen seine Bücher Digitaler Kapitalismus. Markt und Herrschaft in der Ökonomie der Unknappheit (2019) und Anpassung. Leitmotiv der nächsten Gesellschaft (2022). Im Herbst 2025 erscheint Systemkrise. Legitimationsprobleme im grünen Kapitalismus.
Kontakt:
Evangelisches Dekanat Darmstadt
Bildung und Gesellschaftliche Verantwortung
Winfried Kändler, 06151 136 2430, winfried.kaendler@ekhn.de
Alexander Mack, 06151 136 2431, alexander.mack@ekhn.de
www.dekanat-darmstadt.de
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