Synode beschließt Haushalt 2020
Dekanat
25.06.2020
ds_rk
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Synode beschließt Haushalt 2020
Tagung Corona-bedingt in der Stadtkirche
Mit Gedanken zur gegenwärtigen Krise hat Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse die Synode des Evangelischen Dekanats Darmstadt-Stadt eröffnet. Diese fand am 19. Juni unter Corona-Schutzbedingungen in der Stadtkirche statt. Hoffnung und Weisung, wovon die Seligpreisungen zeugen, sei das, was zurzeit vonnöten sei. Sowohl Priesterliches als auch Prophetisches, beides brauche die Kirche. Es sei wichtig, dass zurzeit ein intensiver vielstimmiger Austausch gepflegt werde, wie sie ihrem Auftrag angesichts grundlegender Glaubens- und Lebensfragen gerecht werde, sagte die Dekanin. Im Rahmen der Andacht führte sie auch Dr. Rainer Hoffmann als stellvertretenden Präses ein. Sie dankte zugleich Jürgen Gruß, der das Amt aus beruflichen Gründen abgegeben hatte, aber Mitglied des DSV und hier Verantwortlicher für das Ressort Finanzen bleibt.
Präses Carin Strobel, die die Tagung leitete, blickte auf die vergangenen vier Monate seit der vorigen Synode zurück, in denen keine Präsenzsitzungen mehr möglich waren, das Offene Haus, der Kirchenladen und das Café Luis geschlossen sowie Veranstaltungen abgesagt wurden. Dennoch sei die Arbeit im Dekanat weitergegangen, der Dekanatssynodalvorstand (DSV) sei mit dem Prioritätenprozess der EKHN, mit Haushaltsfragen, der Evaluation der Dekanatsträgerschaft Kindertagesstätten, der Erstellung eines Hygienekonzeptes, der finanziellen Unterstützung der Gemeinden sowie Fragen zu Stellenausschreibungen und Besetzungen befasst gewesen. Die Präses ging auch auf die finanzielle Situation der EKHN durch die Corona-Pandemie ein, die rund 40 Millionen Euro weniger Kirchensteuereinnahmen nach sich ziehe und einen Nachtragshaushalt erforderlich mache. Gemeinden und Dekanate seien bisher noch nicht betroffen, sollten sich aber auf künftige etwaige Zuweisungskürzungen einstellen und ihre Haushalte auf Einsparmöglichkeiten prüfen, kündigte Carin Strobel an. Die Fusion mit dem Nachbardekanat Darmstadt-Land – Dekan Allmann war zu Gast bei der Synode - sei ebenfalls weiter vorbereitet worden. Bei der nächsten gemeinsamen Synode, die am 25. September stattfinden soll, gehe es unter anderem um Namen und Sitz des neuen Dekanats. Carin Strobel dankte zudem allen, die in der Zeit, als keine Gottesdienste stattfanden, Videoandachten gedreht haben und andere kreative Wege der Verkündigung gegangen sind.
Auch Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse würdigte in ihrem Bericht die verschiedenen Formen geistlichen, seelsorgerlichen und praktisch helfenden Handelns in der Corona-Zeit, die zeigten „Wir sind als Kirche da!“ Sie wies auch auf andere Länder hin, die noch massiver von Corona betroffen seien. Deshalb habe das Dekanat den Appell für ein Landesaufnahmeprogramm für besonders gefährdete Flüchtlinge unterstützt. Für die Partnerkirche, die Moravian Church in Südafrika, habe der DSV bereits 2500 Euro zur Verfügung gestellt, einen Spendenaufruf richtete sie auch an die Synodalen. Wichtig sei auch, Zukunftsfragen von Kirche und Gesellschaft wie die Situation alter Menschen, die Mitgliederentwicklung, Erhalt von Arbeitsplätzen oder Kampf gegen Rassismus weiter voranzubringen. Die Dekanin lud schon jetzt zum Ökumenischen Friedensgottesdienst zur Brandnacht am 11. September, der voraussichtlich im Freien stattfinden soll, sowie zum Reformationsgottesdienst am Samstag, 31. Oktober, um 11 Uhr in die Stadtkirche ein. Sie verlas den Aufruf „Hass und Gewalt widerstehen, Frieden und Solidarität leben“, den die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Evangelisches und Katholisches Dekanat, ACK sowie der Verein Gegen Vergessen für Demokratie mit seiner Schülergruppe als Reaktion auf die Beschädigung der Menora am Gedenkort Liberale Synagoge in Darmstadt gemeinsam verfasst hatten.
Ulrike Hofmann, Pfarrerin für Ökumene und interreligiöses Gespräch, berichtete von der Situation der Partnergemeinden der Moravian Church in Südafrika, die existentielle Nöte und der Einbruch von Einnahmen belasteten. Dennoch blickten die Geschwister „hoffnungsvoll in die Zukunft“ und der Glaube stärke sie. Ulrike Hofmann ermutigte, für die Partnergemeinden zu spenden. Mit 300 Rand, was 15 Euro entspricht, könne eine ganze Familie zwei Wochen lang leben.
Pia Maute stellte sich als neue Inhaberin der Projektstelle Integration im Dekanat vor, die sie seit April innehat. Damit knüpft die Humangeografin an die 2016 im Dekanat eingerichtete Stelle des Projekt- und Freiwilligenmanagements in der Flüchtlingsarbeit unter der Leitung ihrer Vorgängerinnen Katharina Kildau und Sarah Knöll an. Ihr Ziel ist es, das Thema Integration noch stärker in die Gesellschaft hineinzutragen und Projekte mit den Kirchengemeinden zu gestalten.
Die 48 Synodalen hatten einige Wahlen vorzunehmen. Dr. Rainer Hoffmann wurde als Nachfolger der Anfang des Jahres verstorbenen langjährigen Synodalen Ingrid Schmidt-Viertel zum Mitglied der Kirchensynode gewählt. Als dessen Stellvertreterin wählte die Synode Dr. Annette Laakmann, ebenfalls Mitglied des DSV, die somit auf Barbara Demus folgt. Ulrike Dürr, Kirchenvorstandsmitglied der Christuskirchengemeinde, wurde zur Stellvertreterin für Christine Schreiber, deren Stellvertreter Dr. Rainer Hoffmann zuvor war, in die Kirchensynode gewählt. Als Nachfolger von Sven Hardegen, der sein Amt als Mitglied der Verbandsversammlung der Regionalverwaltungsverbands Starkenburg-Ost aus Zeitgründen niedergelegt hatte, wählte die Synode Timm Ohnesorg. Das Kirchenvorstands-mitglied der Martin-Luther-Gemeinde hatte zuvor bereits dessen Stellvertretung inne. Regine Bantzer vom Kirchenvorstand der Michaelsgemeinde wurde zu seiner Stellvertreterin gewählt.
Pfarrer Uwe Wiegand, Vorsitzender des Trägervorstandes, Pfarrer Dr. Raimund Wirth, stellvertretender Vorsitzender des Trägervorstands und stellvertretender Dekan, und Dr. Sabine Löchner, Kirchenvorsteherin aus der Auferstehungsgemeinde, stellten der Synode das Konzept der Evaluation der Dekanatsträgerschaft Kindertagesstätten vor. Sie haben es mit Unterstützung des Instituts für Personalberatung, Organisationsentwicklung und Supervision (IPOS) in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und von Michael Müller-Möscheid, Geschäftsführer der Kita-Trägerschaft, gemeinsam erstellt. Das Zentrum Bildung der EKHN wirkte beratend mit. Ziel soll zum einen sein, per Fragebogen an interne und externe Zielgruppen zu überprüfen, ob die mit der Gründung der Dekanatsträgerschaft zum 1. Januar 2018 verfolgten Ziele erreicht wurden. Zum anderen soll die Evaluation Informationen zur Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität der Arbeit der Dekanatsträgerschaft sowie Hinweise zu Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung geben.
Mit ihrem einstimmigen Beschluss hat die Dekanatssynode den Dekanatssynodalvorstand beauftragt, eine Projektgruppe für die Durchführung der Evaluation zu bilden. Das IPOS soll die Projektgruppe extern beraten und begleiten. Die Ergebnisse der Evaluation sollen der Dekanatssynode im Frühjahr 2021 zur Beratung vorgelegt werden. Präses Carin Strobel dankte der Vorbereitungsgruppe für die Erstellung des Konzepts.
Die Jahresrechnung 2018 wurde beschlossen. Auch den Haushalt des Evangelischen Dekanats Darmstadt-Stadt für 2020 mit einem Volumen von rund 15 Millionen Euro, zum ersten Mal in Form der Doppik erstellt, beschloss die Synode ohne Gegenstimmen. Jürgen Gruß stellte den Haushalt vor. Carin Strobel dankte der Verwaltungskraft Natalie Landzettel, der Regionalverwaltung und dem Finanzausschuss für die Erstellung. Ralf Wüst, Leiter der Finanzabteilung der Regionalverwaltung Starkenburg-Ost, der als Gast an der Synode teilnahm, erklärte auf Anfrage, dass sich die Haushaltssperre der EKHN infolge der Corona-Pandemie noch nicht auf den vorliegenden Haushaltsplan des Dekanats als Plan auswirke. Er mahnte jedoch, dass das Dekanat „sehr sparsam sein“ müsse, da mit weniger Zuweisungen aufgrund weggebrochener Kirchensteuern zu rechnen sei.
Die Präses wies auf die kommenden Dekanatssynoden am 25. September und am 23. Oktober 2020 hin. Der Neujahrsempfang des Dekanats wird am 24. Januar 2021 stattfinden. Ein Dank für die Gastfreundschaft ging an die Stadtkirchengemeinde.
Mit dem Segen durch die Dekanin ging die Synode zu Ende.
Spendenaufruf für die Partnerkirche in Südafrika zur Hilfe in der Coronakrise:
Kontodaten:
Sparkasse Darmstadt, Kontoinhaber: Evangelischer Regionalverwaltungsverband Starkenburg-Ost IBAN: DE46 508 501 50 0002 00 7800; BIC: HELADEF1DAS
Verwendungszweck: 1098.339000 Spende Corona (bitte unbedingt angeben)
Der Spendenaufruf ist bis zum 15. September 2020 befristet (verlängert bis 30.9.).
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