Pfarrerin Andrea Fröhlich in Ruhestand verabschiedet
Dekanat
28.08.2020
ds_rk
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„Echtes Interesse an den Menschen“
Krankenhausseelsorgerin Andrea Fröhlich in den Ruhestand verabschiedet
In einem Gottesdienst in der Stiftskirche ist Pfarrerin Andrea Fröhlich in den Ruhestand verabschiedet worden. Pröpstin Karin Held entpflichtete die Krankenhausseelsorgerin von ihrem Dienst. Andrea Fröhlich predigte über Psalm 139 und dankte allen, die sie begleitet haben als „Wunderwerke Gottes“. Ein weiteres wunderbares Werk Gottes sei für sie die Möglichkeit, als Clowndoktorin in der Klinik zu wirken.
Ein weiteres wunderbares Werk Gottes sei für sie die rote Nase als Symbol für den Clown, der mitten hinein ins Leben will. Um den Gästen von dieser Seite etwas mitzugeben, überreichte sie am Ende ihrer Predigt allen eine rote Clownsnase und sorgte damit für ein Lächeln bei den Gästen. Pröpstin Karin Held hob in ihrer Ansprache auch hervor, dass „Andrea Fröhlich all die Berufsjahre lang ein Beispiel war, wie lebenslanges Lernen und Sich-Weiterbilden aussieht“.
Beim anschließenden Empfang im Innenhof hinter der Kirche wurde die scheidende Seelsorgerin vielfach gewürdigt. Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse hob ihre „hohe Fachlichkeit, große Empathie und Kooperationsfähigkeit“ hervor. Andrea Fröhlich hat sich über ihre seelsorgerliche Arbeit hinaus im Ethik-Komitee eingebracht und stand dem klinikübergreifenden Team der Rufbereitschaft zur Verfügung. Außerdem war die Dreiundsechzigjährige in Gottesdiensten und anderen geistlichen Angeboten, in vielfältigen Veranstaltungen im Krankenhaus und auf dem Campus sowie in der Geschäftsführung des Konvents evangelischer Klinikseelsorgerinnen und –seelsorger in Darmstadt tätig.
Einen Bezug zum Gesundheitswesen hatte Andrea Fröhlich schon früh: Nach dem Abitur absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Arzthelferin, bevor sie in Frankfurt und Marburg evangelische Theologie studierte. Nach dem Vikariat trat sie eine Pfarrstelle in Heppenheim an mit dem Schwerpunkt im Zentrum für Soziale Psychiatrie und Psychotherapie Bergstraße. Im Mai 2009 kam sie als Krankenhausseelsorgerin ans AGAPLESION Elisabethenstift nach Darmstadt. Zahlreiche Qualifikationen hat sie während ihrer Pfarrdienstzeit erworben. Die Pröpstin zählte auf: Seelsorge-Ausbildung, Supervisionsausbildung, Ausbildung Tanz-Meditation, Beauftragung zur Notfallseelsorgerin, Kontemplationstraining, Personenzentrierte Psychologie und Clownin. Auch die Weiterentwicklung des Systems evangelisches Krankenhaus und dessen Kultur habe sie mitgestaltet, erwähnte Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse anerkennend.
Die Pflegedienstdirektorin am Elisabethenstift, Birgit Steindecker, nannte viele Bereiche, in denen Andrea Fröhlich im Elisabethenstift tätig war, wie etwa auf der Intensivstation, in der Notaufnahme, in der Psychiatrie und im Darmzentrum. Auch die ehrenamtlichen „Grünen Damen“ habe sie betreut und geschult und das „Kloster auf Zeit“ gegründet. „Sie war überall dort, wo sie gebraucht wurde“. Ihrem Namen habe sie alle Ehre gemacht, sie sei immer „fröhlich, offen und ansprechbar“ gewesen und habe „ein echtes Interesse an den Menschen“ gehabt, an Patienten und Angehörigen. Auch für die Sorgen und Nöte der Mitarbeitenden sei sie laut Birgit Steindecker immer da gewesen. Authentisch und kommunikativ nannte sie Andrea Fröhlich, immer mit einem Lächeln auf den Lippen.
Der leitende Oberarzt der Inneren Medizin, Dr. Andras Große, beschrieb die Klinikseelsorgerin mit drei Begriffen: „ruhig, farbig, empathisch“. Andrea Fröhlich begleitete ihn wöchentlich bei der internistischen Visite. Dass „evangelisches Profil in besonderer Weise in den Krankenhausalltag integriert“ wurde, sei auch ihr zu verdanken, so Dr. Andreas Große. Auch Pfarrer Dr. Raimar Kremer vom Zentrum Seelsorge und Beratung der EKHN würdigte Andrea Fröhlichs „Gabe und Fähigkeiten, die sie so viele Jahre in einem so wichtigen Bereich eingesetzt“ habe. Ihre Verlässlichkeit hob Dr. Hans Jürgen Steubing, Krankenhauspfarrer am Klinikum Darmstadt und zuvor Hospizseelsorger am Elisabethenstift, hervor. Ihre Kolleginnen Pfarrerin Eva Engler und die katholische Klinikseelsorgerin Agnes Dörr-Roet erinnerten an die spirituellen Projekte in elf gemeinsamen Jahren, etwa an das Thema Engel, zu dem sie gemeinsam eine Ausstellung in der Stiftskirche organisiert hätten. Eine dabei entstandene Engel-Skulptur hatten die Kolleginnen mitgebracht.
Jens Becker, Geschäftsführer des Elisabethenstifts, überreichte Andrea Fröhlich unter Applaus einen Blumenstrauß. Die Anerkennung ihrer Person zeige zudem „die Wichtigkeit der Seelsorge am Standort“. Sichtlich bewegt dankte Pfarrerin Andrea Fröhlich ihren Gästen, es sei für sie „eine besondere Ehre gewesen, dass viele sie in den Ruhestand, in eine andere Zeit begleitet“ hätten.
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