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Petrusgemeinde erprobt neues Gesangbuch

Unter der Leitung von Kantor Joachim Enders erprobt die Petrusgemeinde zurzeit das neue Evangelische Gesangbuch, das 2028 erscheinen soll. In Deutschland und Österreich soll dann das Buch mit neuen Liedern, neuem Erscheinungsbild und neuer Struktur eingeführt werden. Bundesweit erproben es noch bis März 550 Gemeinden, in der EKHN beteiligen sich knapp 50.

Joachim Enders

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Petrusgemeinde erprobt neues Evangelisches Gesangbuch, das 2028 erscheinen soll 


Das neue Gesangbuch soll nicht nur eine Sammlung von Liedern sein, sondern ein „lebendiges Element kirchlichen Lebens“, beschreibt das Zentrum Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) das neue Werk. Voraussichtlich 2028 soll es in der gesamten Evangelischen Kirche in Deutschland und in Österreich erscheinen, mit neuen Liedern, neuem Erscheinungsbild und neuer Struktur. Zuvor wird ein Teil, etwa ein Drittel, des neuen Buchs in den Gliedkirchen von insgesamt 550 Gemeinden erprobt. In der EKHN beteiligen sich insgesamt knapp 50 Kirchengemeinden. Aus dem Evangelischen Dekanat Darmstadt ist die Petrusgemeinde dabei. 

Kurz vor seinem Ruhestand im Sommer hat Pfarrer Stefan Hucke der Petrusgemeinde noch empfohlen, sich für die Erprobung zu bewerben. „Anscheinend hat unser Profil gefallen“, sagt Kantor Joachim Enders. Der nebenamtliche Kirchenmusiker der Petrusgemeinde leitet die Testphase in seiner Gemeinde, die jetzt im Advent begonnen hat und noch bis Ende März 2026 läuft. Dafür hat er bereits ein kleines „Gestaltungsteam“ gewonnen. 

„Es wird in unserer Gemeinde viel gesungen“, so Enders, daher gebe es auch viel Gelegenheit, das neue Gesangbuch zu erproben: in den verschiedenen Gottesdiensten, Andachten und weiteren Gemeindeveranstaltungen. Zudem gibt es in der Petrusgemeinde eine Kantorei, einen Kinder- und Jugendchor und einen Posaunenchor. Enders selbst spielt alle drei Tasteninstrumente in der Kirche: neben der Orgel auch Klavier und Cembalo. Auch die anderen vier Gemeinden des Nachbarschaftsraums, zu dem die Petrusgemeinde gehört, sind mit einbezogen samt Enders‘ Kantorenkollegen Christian Roß und Lukas Euler.

Seit dem ersten Advent hat Joachim Enders das neue Gesangbuch schon in einigen Andachten eingesetzt. Ein Gemeindesatz des Vorabdrucks war rechtzeitig vom Zentrum Verkündigung der EKHN angekommen. Der Adventsklassiker „Macht hoch die Tür“ etwa, im alten Evangelischen Gesangbuch (EG) die Nummer 1, ist im neuen Gesangbuch die Nummer 36. Denn es hat eine völlig neue Einteilung, nicht mehr nach dem Kirchenjahr wie beim EG, sondern nach Themenfeldern: Tageszeit, Jahreszeit, Feierzeit, Allezeit, Lebenszeit und Weltzeit. Das Adventslied ist in dem neuen Gesangbuch laut Joachim Enders im Original in so genannter „weißer Notation“ aufgeführt, also mit halben und ganzen Noten. „Es gilt, beim Singen Erfahrungen zu sammeln, ob und wie ein Lied anders gesungen wird“, sagt Joachim Enders. Änderungsvorschläge können die teilnehmenden Gemeinden in der Online-Ausgabe mit eigenem Zugang per digitalen Fragebögen eintragen.

Veränderungen im neuen Gesangbuch gibt es bei der Liedauswahl, bei Textversionen, Tempo, Phrasierung und Optik. Entdeckt hat Joachim Enders etwa auch ein Lied, bei dem der Text gegendert ist: die Nummer 178 „Lobet die Eine, die uns stärkt und tröstet“ auf die Melodie von „Lobet den Herren alle, die ihn ehren“, die Nummer 447 aus dem EG, von Johann Crüger von 1653. Auch ein neues englischsprachiges Lobpreislied, die Nummer 181 „Water you turned into wine/Wasser wird Wein, Blinde sehn“ mit einem deutschen Text von Albert Frey und Arne Kopfermann ist Enders aufgefallen. 

„Wir tasten uns langsam vor in dem neuen Buch“, sagt Enders, der die Pfarrerinnen und Pfarrer anhalten möchte, das neue Buch zur Hand zu nehmen und sich vertraut mit neuen Liedern und Liedversionen zu machen. Spannend findet er auch, wenn Lieder in einer anderen Tonart erscheinen, wie bei „Tochter Zion“, Nummer 39, das einen Halbton tiefer gesetzt ist. Auch dass passende Bibeltexte, Gebete, Gedichte und Zitate bei Liedern stehen, findet Enders interessant. Der Teil „Allezeit“ widmet sich Psalmen, neu sei nach Enders, dass hier bei den Psalmtexten auch Kehrverse mit Noten stehen oder auch ein- und mehrstimmige Singversionen. Bei dem alten Lied „Liebster Jesu, wir sind hier“ hat Enders zwei neue Strophen entdeckt. Freude macht ihm in dem neuen Gesangbuch, „Altes neu zu entdecken“ und neu über alte Lieder nachzudenken.

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