Pastor Ralph Sperling schafft Neues im Team in der Stadtmission
Stadtmission
10.02.2022
ds_rk
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Raum für Begegnung schaffen
Pastor Ralph Sperling sieht im Umbau der früheren Buchhandlung in der Stadtmission neue Möglichkeiten
Vor zwei Jahren musste die Buchhandlung in der Merckstraße 24 in Darmstadt schließen. Die Evangelische Stadtmission, der das Gebäude gehört und die dahinter ihr Gemeindezentrum betreibt, beschloss daraufhin, die Räume mit Schaufenstern zur Straße neu zu nutzen. „Mitten in der Pandemie wurde hier angefangen, für die Zeit nach der Pandemie zu planen“, sagt Pastor Ralph Sperling, der im September als Nachfolger von Detlef Gallasch neu in die Gemeinde kam. Kaum jemand hätte vor zwei Jahren gedacht, dass die Pandemie jetzt immer noch so viele Einschränkungen mit sich bringt. Einen Namen hat der neue Ort schon: „m24“ nach seiner Adresse hat ihn die Gemeinde genannt. Raum für Begegnung soll er bieten, wenn das einmal wieder uneingeschränkt möglich ist, vielleicht im Sommer. „Wir glauben, dass die Menschen sich nach der Corona-Pandemie nach Begegnungen sehnen“, sagt Ralph Sperling, „der Raum bietet dazu unterschiedliche Möglichkeiten und Gelegenheiten.“ Zurzeit ist der Umbau in vollem Gange, die Elektrik wird erneuert, der Boden neu verlegt. „Wir machen hier sehr viel in ehrenamtlicher Arbeit“, erzählt Ralph Sperling, der hier mit vielen Gemeindegliedern im Team am Werk ist. „Für mich war die Perspektive, in der Gemeindearbeit einen solchen Raum mit großem Potenzial, Begegnungsangebote zu schaffen, eine der Motivationen, in der Stadtmission als Pastor anzufangen“, so Sperling.
Die Tür soll offen sein für Treffen ohne Programm, auch Gesprächsgruppen sollen hier stattfinden, genauso wie Gemeindegruppen wie etwa das Jugendcafé. Die Stadtmission möchte auch zu Vorträgen oder Diskussionsveranstaltungen hierher einladen. „Durch die Schaufenster kann man reinsehen“, sagt Sperling, dadurch bekomme das Geschehen Öffentlichkeit. In Erinnerung an die frühere Buchhandlung könnte auch ein Lese-Kreis mit Austausch über Bücher stattfinden, eine Bücher-Ecke soll eingerichtet werden. Auch Kleinkunst könnte sich Ralph Sperling vorstellen. Sperling, der in Pritzwalk in Brandenburg geboren wurde und zunächst eine Koch-Lehre absolvierte, schreibt auch selbst Gedichte und liebt alles, was mit Wortkunst und dem Genre „Spoken Word“ zusammenhängt, wie auch die aktuelle Form „Poetry Slam“. Dies könne auch in Kombination mit Musik geschehen, er selbst spielt Gitarre und Schlagzeug. Nebenher schreibt Sperling einen Blog unter dem Titel „Erlebt“, wo er über seine Alltagserfahrungen und –beobachtungen berichtet oder etwa zum Anhören die Weihnachtsgeschichte im Stil eines Fußballkommentators erzählt. Gern hört er sich selbst Podcasts mit satirischen und theologischen Inhalten beim Staubsaugen an.
Bevor Ralph Sperling, der am Theologischen Seminar Tabor in Marburg studiert hat, nach Darmstadt kam, hatte er Pastorenstellen in Dortmund, Eberbach und Uplengen inne. „Ich bin immer noch damit beschäftigt, ins Gemeindeleben hineinzukommen“, sagt der Sechsundvierzigjährige im Bezug auf die Corona-Situation. Seine Schwerpunkte sind Gottesdienst, Jugend- und Seniorenarbeit sowie Gremienarbeit. Besonders am Herzen liegt dem Theologen, der auch als Berater und Coach ausgebildet ist, die seelsorgerliche Begleitung von Menschen. „Ich habe ein großes Interesse an Menschen, ihren Geschichten und ihrem Glauben“, sagt Ralph Sperling. Wichtig ist dem verheirateten Vater von vier Töchtern zu vermitteln, dass der Glaube sich praktisch auf den Lebensalltag auswirkt. Er möchte Gottvertrauen lehren und eine Perspektive von Hoffnung, Zuversicht und Trost geben, gerade weil das „Leben nicht immer glatt läuft“. „Wir haben keinen Anspruch auf ein perfektes Leben, aber es lohnt sich, im Vertrauen auf Gott zu leben“.
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