Offene Bühne bot inklusiven Raum für Künstler*innen
Dekanat
28.02.2019
ds_rk
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Kleine und große Künstler, mit und ohne Behinderung, aus Darmstadt und Umgebung und aus anderen Ländern, mit Gesang, Akrobatik und Theater - bei der „Offenen Bühne“ im Darmstädter Hoffart-Theater wird Inklusion kreativ gelebt.
Mit Kunst und Kreativität können Grenzen überwunden werden. Das zeigt das Projekt „Offene Bühne“ in Darmstadt auf beeindruckende Weise. Rund 30 Mitwirkende haben in einem gut zweistündigen Programm im voll besetzten Hoffart-Theater ihr Können bewiesen. Auf ganz unterschiedliche Art und aus unterschiedlichen Hintergründen: Da entführen Raphael Eckert-Heckelmann, Jugendpfarrer im Evangelischen Dekanat Darmstadt-Land, am Klavier und Sängerin Katarina Ott das Publikum in die Welt des Jazz. Das „Theaterlabor Inc.“ zeigt mit Profischauspielern und Profischauspielerinnen, Musikerin und Darstellern mit geistiger Beeinträchtigung einen Ausschnitt aus seinem aktuellen Stück „Trieb Werk Faust".
Gleich mit mehreren Nummern ist die inklusive Kinder- und Jugendgruppe „Kirchenpiraten“ der evangelischen Kirchengemeinden des Martinsviertels unter der Leitung von Gemeindepädagogin Birgit Heckelmann vertreten. Da trägt die junge Aruny Horn selbstbewusst vor rund 150 Besucherinnen und Besuchern bekannte Melodien auf der Klarinette vor und erntet tosenden Applaus. Eine Akrobatik-Gruppe zeigt Handstand, Überschlag und Breakdance sowie eine Rock’n’Roll-Choreographie. Clara Schneider und Jule Noltenius spielen anrührende Geigenduette. Moderatorin Michelle Habermehl führt fröhlich und natürlich durchs Programm. Ins rechte Licht setzt Wolfram Cuntz das Geschehen und sorgt zudem für den guten Ton.
Dennis Brückbauer begeistert mit seinen Jonglage-Kunststücken. Der junge Mann kommt aus der inklusiven Lebensgemeinschaft Heydenmühle in Otzberg. Sein Talent und die Fürsprache eines Betreuers haben die Macher zu dem Projekt „Offene Bühne“ angeregt. Sie ist eine Kooperation der Wissenschaftsstadt Darmstadt, des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, von Caritas, der Fachberatung Inklusion sowie der Behindertenseelsorge des Evangelischen Dekanats Darmstadt-Stadt.
Gudrun Goy, Pfarrerin der Behindertenseelsorge in Darmstadt, die auch für die Fachberatung Inklusion in der Propstei Starkenburg zuständig ist, hat die „Offene Bühne“ mit organisiert. „Mein Herz hängt an diesem Projekt, weil Menschen sich hier mit ihren Gaben zeigen können“, sagt Gudrun Goy. Dafür biete die „Offene Bühne“ Raum. Außerdem setzten sich hier unterschiedliche gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure gemeinsam für Inklusion ein, „Teilhabe und Teilgabe finden hier Ausdruck.“
Die Musik dominiert klar bei der „Offenen Bühne“. Hier wird es international: Der Iraner Shahryar Dashtoomi spielt gefühlvolle orientalische Eigenkompositionen auf Zaz und Gitarre. Erick Tejada Mendoza aus Peru bringt auf der Gitarre südamerikanisches Flair ins Hoffart-Theater. Der Syrer Neebel Ismael, der Musik studiert und sein Instrument an der Universität in Homs unterrichtet hat, entlockt der Oud zauberhafte Klänge.
Anmutigen orientalischen Tanz zeigt die Gruppe „Saraab“ von der KSG Georgenhausen mit wehenden bunten Schmetterlingsschleiern. Pretiosen der zwanziger und dreißiger Jahre wie „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ bringen die drei Damen von „Chickyboos“ - Lilly von Wolffenbrinck, Aimée Latour und Mausi Fox mit ihrem Pianisten Ole Schieber - launig zu Gehör. Als Topact beschließt der Darmstädter Singer/Songwriter Tobi Vorwerk das Programm der „Offenen Bühne“.
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