Neue Ehrenamtliche in der Notfallseelsorge beauftragt
Dekanat
11.03.2019
ds_rk
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Josef als Vorbild
Neue Mitarbeitende in der Notfallseelsorge kirchlich beauftragt
Neue Mitarbeitende in der Notfallseelsorge sind in einem gemeinsamen Gottesdienst der Andreasgemeinde und der Petrusgemeinde in Darmstadt kirchlich beauftragt worden. Der Dekan des Evangelischen Dekanats Darmstadt-Land, Arno Allmann, und der stellvertretende katholische Dekan Dr. Christoph Klock segneten Hiltrud Beckenkamp, Florian Crößmann und Pfarrerin Beate Schwenk für ihren Dienst und überreichten die Urkunden ihrer jeweiligen beauftragenden Kirche. Ein vierter Ehrenamtlicher, Hermann Baltes, zählt nach seiner Ausbildung jetzt auch zum Team, war aber bei der Beauftragung verhindert.
Die Liturgie gestaltete Gastgeberin Pfarrerin Karin Böhmer. Die Predigt hielt Susanne Fitz, Beauftragte für Notfallseelsorge im Katholischen Dekanat Darmstadt, über den biblischen "Notfallseelsorger Josef". Wenig sei im Neuen Testament über Josef zu lesen, noch am meisten berichte das Matthäusevangelium über den Mann Marias und Ziehvater Jesu. Doch sei kein Wort von Josef überliefert, von ihm werde stattdessen als „Schweigender und Handelnder“ berichtet. Parallelen zur Notfallseelsorge zog Susanne Fitz etwa bei der Flucht Maria und Josefs mit Jesus in der Nacht. Oftmals rufe die Leitstelle ebenfalls nachts an, und die Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger führen zum Einsatz.
Sie zitierte das Motto der Notfallseelsorge „S.O.S. - Sichern, Orientierung geben, Stabilisieren“ von Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun, Leiter der Notfallseelsorge Darmstadt und Umgebung. Josef bringe seine Familie in Sicherheit, gebe ihr Orientierung und bleibe mit ihr an einem sicheren Ort, bis die Situation wieder stabil sei. „Josef handelt wie ein Notfallseelsorger“, so Susanne Fitz. Im Traum sei ihm eingegeben worden, was er tun soll. Entsprechend ermutigte sie die Einzuführenden, auf ihre Intuition zu vertrauen. Das in der Ausbildung erhaltene Wissen zusammen mit einem guten Gespür seien die Grundlagen „zu wissen, was nötig ist“ und wie sie zu handeln hätten. Für alle gelte zu vertrauen, „dass Gott das Richtige mit uns vorhat“.
Anschließend richtete sich Dekan Arno Allmann mit einer Ansprache an die einzuführenden ehrenamtlich Mitarbeitenden in der Notfallseelsorge. Die Zeit der Ausbildung, in der sie sorgfältig und gewissenhaft auf ihre Arbeit vorbereitet worden seien, habe sie zugleich „gefordert und bereichert“. Menschen in Not beizustehen, könne man lernen, indem man es immer wieder neu einübe. Menschen in Krisen zu helfen, gehöre zu den Grundlagen der Kirchen und zu deren Selbstverständnis. Zu den Fällen zählten etwa Unfälle, plötzlicher Tod eines Kindes, Selbsttötung oder Überbringung von Todesnachrichten, bei denen die Notfallseesorge zur „ersten Hilfe für die Seele“ hinzugerufen werde.
Vielfach gehe es bei dem Dienst zunächst ums Hören, so Allmann, der als Wort für die Notfallseelsorge Psalm 91 zitierte: „Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen.“ Gott höre Menschen zu, gebe Kraft, eine schwere Situation auszuhalten und zu bestehen. Allmann dankte den vier neuen Ehrenamtlichen und dem Leitungsteam und nahm gemeinsam mit Pfr. Dr. Christoph Klock die Beauftragung vor.
Susanne Fitz sprach zum Abschluss ein Gebet, das von Pater Mychael Judge überliefert wurde, der Kaplan der New Yorker Feuerwehr, der bei den Anschlägen vom 11. September ums Leben kam und als erste Opfer geführt wird. Pfarrer Heiko Ruff- Kapraun lud im Anschluss zu einem Empfang ein.
Hiltrud Beckenkamp ist es wichtig, „bei den Menschen zu sein“. Auch Jesus sei stets nah bei den Menschen gewesen. Bei der Notfallseelsorge werde Seelsorge „ganz greifbar“. Es sei gut, gebraucht zu werden, sagt die katholische Gemeindereferentin aus Pfungstadt. Florian Crößmann, Gymnasiallehrer ebenfalls aus Pfungstadt, ist durch seine Tätigkeit bei der Feuerwehr auf die Notfallseelsorge gekommen. Er fand die Arbeit spannend und entschied sich für die Ausbildung, die ihm „persönlich viel gebracht“ habe, wie er sagt. Für Beate Schwenk, Pfarrerin der Christuskirchengemeinde Eberstadt, gehöre die Notfallseelsorge zu den „ureigenen Aufgaben“ der Kirche. Die Arbeit sei nahe an ihrer sonstigen Seelsorgearbeit als Gemeindepfarrerin. Sie schätzt zudem die „netten Leute“, mit denen sie bei der Notfallseelsorge Darmstadt und Umgebung zusammen im Team arbeite.
Im August beginnt ein neuer Ausbildungskurs. Ein Informationsabend findet am Montag, 13. Mai, 18 Uhr, im Offenen Haus, Rheinstraße 31, in Darmstadt statt.
Informationen bei Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun, mobil unter 0171 37 44 999, E-Mail: ruff-kapraun@nfs-suedhessen.de, und bei Susanne Fitz, mobil unter: 0176 12 53 9065, E-Mail: susanne.fitz@bistum-mainz.de.
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