KI in Kitas
07.12.2025
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KI in Kitas
Die Dekanatsträgerschaft Kindertagesstätten befasst sich mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz in Kitas
Das Dekanat geht neue Wege: In seinen 30 Kindertagesstätten wird derzeit ein innovatives Programm aufgebaut, das Künstliche Intelligenz (KI) gezielt zur Entlastung pädagogischer Fachkräfte einsetzt. Ziel ist es, Dokumentation, Planung und Kommunikation effizienter zu gestalten – ohne die pädagogische Arbeit selbst zu ersetzen.
„Es geht nicht darum, dass KI Pädagogik übernimmt“, betont Michael Müller-Möscheid, Geschäftsführer der gemeindeübergreifenden Trägerschaft (GüT) im Dekanat. „KI ist ein Werkzeug. Wenn es unseren Fachkräften 20 Minuten Schreibarbeit am Tag abnimmt, gewinnen sie täglich 20 Minuten mehr Zeit für Kinder. Genau das zählt.“
Vier zentrale Einsatzfelder
Das KI-Programm des Dekanats konzentriert sich auf vier praxisnahe Bereiche:
1. Pädagogische Dokumentation:
Mithilfe datenschutzkonformer KI-Workflows können anonymisierte Beobachtungsnotizen strukturiert und in fachlich saubere Entwicklungsberichte überführt werden. Die KI stellt Rückfragen zu den Lebensbereichen des ICF-CY (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit der WHO) und hilft so, Einschätzungen präziser zu formulieren. Die pädagogische Entscheidung bleibt vollständig bei den Fachkräften.
2. Unterstützung in der Elternkommunikation:
Die KI hilft Leitungen und pädagogischen Fachkräften dabei, komplexe, emotionale oder konfliktbehaftete Elternanliegen professionell, klar und wertschätzend zu beantworten. „Gerade in herausfordernden Situationen kann KI den Ton beruhigen und Formulierungen erleichtern“, so Müller-Möscheid.
3. Portfolioarbeit und kreative Bildungsimpulse:
Die Kitas entwickeln KI-gestützte Portfoliovorlagen, die besser zu den Lernwegen der Kinder passen und Identitätsbildung fördern. Darüber hinaus erstellt KI kindgerechte Geschichten, Mini-Bilderbücher, Ausmalbilder und Projektideen – stets ohne personenbezogene Daten.
4. Fortbildung und eine interne KI-Plattform:
Für Leitungen und Teams entsteht eine Lern- und Austauschplattform, auf der sichere Prompts, Datenschutzhinweise und Best-Practice-Beispiele geteilt werden. Schulungen vermitteln Grundlagen der KI, Datenschutz nach DSGVO und DSG-EKHN sowie Methoden zur sicheren Anwendung im pädagogischen Alltag.
Datenschutz hat höchste Priorität
„Wir nutzen KI nur unter strengen Datenschutzstandards“, stellt Müller-Möscheid klar. Personenbezogene Daten von Kindern, Eltern oder Mitarbeitenden dürfen in den Systemen nicht verarbeitet werden. Alle Texte und Bilder werden vollständig anonymisiert, bevor KI-Tools zum Einsatz kommen.
Ein Referenzprojekt für Kirche und Trägerlandschaft
Das Evangelische Dekanat arbeitet an einem mehrjährigen Entwicklungsprozess und dokumentiert die Ergebnisse systematisch. Langfristig sollen die Erfahrungen als Referenzprojekt der EKHN dienen und anderen Trägern zur Verfügung gestellt werden.
„Wir möchten zeigen, wie moderne Technologien pädagogische Qualität stärken können, ohne dem Kern unserer Arbeit – der Beziehung zwischen Kindern und Fachkräften – zu schaden“, fasst Müller-Möscheid zusammen. „Im Gegenteil: KI gibt uns Zeit zurück, und Zeit ist die wertvollste Ressource in unseren Kitas.
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