Reformationstag im Dekanat
30.10.2025
ds_rk
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen
Reformationstag im Dekanat
Das Dekanat hatte zum Gottesdienst am Reformationstag, 31. Oktober, in die Stadtkirche in Darmstadt eingeladen. Die Predigt von Dekan Dr. Raimund Wirth stand unter dem Titel "Wer sind wir, und wenn ja, wie viele - die Kirche sortiert sich neu". Präses Dr. Annette Laakmann, Stellvertretender Dekan Sven Sabary, Mitglieder der Darmstädter Kantorei und Kantor Christian Roß wirkten mit, ein Empfang schloss sich im Chorraum der Stadtkirche an.
Es sangen: Juliane Henschke (Sopran), Katja Renz (Alt), Christian Roß (Tenor) und Martin Wahlers (Bass). Die Lesungen übernahmen Elke Hoinkis, Vorsitzende des Kirchenvorstands der Stadtkirchengemeinde, und Prof. Dr. Ralf Köbler, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands der Stadtkirchengemeinde.
Präses Dr. Annette Laakmann leitete in das Thema der Predigt ein, in dem sie Soziologen ziterte, unter anderem Andreas Reckwitz, der in seinen gesellschaftskritischen Büchern zu dem Schluss kommt: "Mehr Wir als Ich", wie es die Präses auf den Punkt brachte.
In seiner Predigt betonte Dekan Dr. Raimund Wirth, dass die Frage nach Identität eines der zentralen Themen der Zeit sei. In einer Gesellschaft, die zunehmend von Individualisierung, Abgrenzung und Einsamkeit geprägt sei, seien Orientierung und Gemeinschaft wichtiger denn je. Gerade in solchen Krisenzeiten komme der Kirche eine besondere Aufgabe zu: Sie könne Halt, Sinn und Beziehung stiften, ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.
Der Dekan erinnerte an das paulinische Wort „Ihr seid alle eins in Christus Jesus“ und hob hervor, dass christliche Identität immer auf Einheit und Verbundenheit ziele – über alle Unterschiede von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Status hinweg. In einer Zeit gesellschaftlicher Vereinzelung könne die Kirche so zum Gegenbild werden: ein Ort, an dem Menschen echte Gemeinschaft erfahren. Ihre wahre Identität finde die Kirche schließlich, wenn sie aus der Kraft Christi lebe – in Liebe, Freiheit und Hoffnung, ganz bei sich selbst und zugleich ganz bei den Menschen.
Bei den Fürbitten wirkten Ilka Friedrich, Pfarrerin für Ökumene und Interreligiöses Gespräch im Dekanat, Michael Mainka, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Darmstadt, Pfarrer Matthias Becker, leitender Pfarrer des Pastoralraums Darmstadt-Mitte, sowie Max Frank, Vorsitzender der Evangelischen Jugendvertretung mit.
An anderen Orten im Dekant gab es Theater, Gottesdienste, ein Lichtfest und ein Lutherspektakel am Reformationstag:
In Nieder-Ramstadt gab es Theater: „Zum guten Ton“ hieß das Stück, zu dem die Stiftung Segensreich der Evangelischen Kirchengemeinde Nieder-Ramstadt für Freitag, 31. Oktober, und für Samstag, 1. November, in die evangelische Ortskirche Nieder-Ramstadt eingeladen hatte. Der Zuspruch an beiden Abenden war groß.
Das Kreuz-und-Quer-Theater spielte das Stück aus der bewährten Feder von Regina Simon, die musikalische Leitung lag bei Dominik Beese. Der Chor bestand aus Mitgliedern des „goGospel“-Chors der Evangelischen Kirchengemeinde Traisa. „Unser tägliches Miteinander, unser kleiner Gruppenegoismus, der Respekt vor den Mitmenschen sind die Themen des Stücks“, beschreibt Regisseurin Regina Simon den Inhalt.
Die Handlung spielte sowohl in der Bar „Zum guten Ton“ als auch bei den Proben eines Chors. Alle bereiteten sich auf das Sommerfest des Bürgermeisters vor, was die Emotionen mancher hochkochen ließ, so Regina Simon. Der Mühltaler Bürgermeister Niels Starke hatte in dem Stück einen Gastauftritt.
In Ernsthofen hielt Pfarrer Christoph Lubotta am 31. Oktober eine Andacht zum Reformationstag in der Schlosskirche.
In Ober-Ramstadt luden das Evangelische Familienzentrum und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (EFG) gemeinsam zum „Lichtfest am Reformationstag“ in der EFG ein. An vielen Stationen war es hier möglich, miteinander zu feiern und sich spielerisch und kreativ mit dem Leben von Martin Luther zu beschäftigen. An der Feuerschale wurde gesungen sowie Leckeres gebraten oder gebacken.
In Roßdorf fand ein „Lutherspektakel“ für Kinder ab fünf Jahren mit Kürbisschnitzen und Stockbrotbacken am Elisabeth-Haus statt. Um 18 Uhr schloss sich ein Familiengottesdienst mit Pfarrer Wolfram Seeger und Gemeindepädagogin Andrea Rücker in der Evangelischen Kirche an.
In Weiterstadt feierte Pfarrer Raphael Eckert-Heckelmann einen Gottesdienst zum Reformationstag in der Evangelischen Kirche.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken





