Brandnachtgottesdienst in St. Ludwig

12.09.2025
ds_rk
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen


Gut besucht war der ökumenische Friedensgottesdienst zum Gedenken an die Darmstädter Brandnacht am 11. September 1944 und an alle Opfer von Krieg und Gewalt in St. Ludwig.
Oberbürgermeister Hanno Benz erinnerte in seiner Ansprache daran, dass in Darmstadt nach dem 11. September 1944 nichts mehr gewesen sei, wie es war. Er verurteilte zudem den geplanten „Fackelzug“, den die Stadt rechtlich verhindern wollte, und lobte alle, die sich dagegen wehren und „als Stadtgesellschaft zusammenstehen“. Er wies auf zwei Gegendemos, die am Abend um 21 Uhr auf dem Kapellplatz und um 23 Uhr auf dem Luisenplatz stattfinden sollten, hin.
Dekan Dr. Raimund Wirth berichtete in seiner Predigt zunächst von bewegenden Gesprächen mit Zeitzeugen. Im Mittelpunkt stand das Zitat aus Mose, dass „das Dichten und Trachten des Menschen von Grund auf böse“ sei. Dem stellte er das Handeln Noahs als Hoffnungsfigur gegenüber, die Verantwortung übernimmt. Die Bibel lehre, aus der Geschichte zu lernen. So gelte es auch heute, sich als „starke Zivilgesellschaft“ Unrecht entgegenzustellen.
Musikalisch gestalteten das Vocalensemble Darmstadt mit den Kantoren Christian Roß und Jorin Sandau den Gottesdienst mit.
Der neue leitende Pfarrer des katholischen Pastoralraums Darmstadt-Mitte, Matthias Becker, gestaltete die Liturgie. Bei den Fürbitten wirkten Pfarrerin Ilka Friedrich, Referentin für Ökumene und Interreligiöses Gespräch im Dekanat, sowie Pastor Michael Mainka und Evangelos Kyprianidis von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Darmstadt mit.
An den Gottesdienst schloss sich ein Gang durch die Stadt zum Kapellplatz an. Hier legten der Oberbürgermeister, Parlamentsvorsteher Yücel Akdeniz, Pfarrer Matthias Becker und Dekan Dr. Raimund Wirth Kränze nieder.
Um 23.55 Uhr läuteten die Glocken der Kirchen in der Innenstadt und im weiteren Stadtgebiet zu dem Zeitpunkt, zu dem vor 81 Jahren die Bombardierungen begannen.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken