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30 Jahre Gemeindepädagogin in Kirchengemeinden Eberstadts

Ihr 30-jähriges Dienstjubiläum in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen feiert Gemeindepädagogin Sabine Kreitschmann. Das Dekanat hat sie jetzt dafür geehrt. Drei Jahrzehnte wirkt sie nun schon in den evangelischen Kirchengemeinden Eberstadts.

Es war für sie eine große Überraschung, als Pfarrer Jonas Bauer und das Kindergottesdienst-Team ihr stellvertretend für die vielen Mitarbeitenden, die sie in ihrer Tätigkeit begleitete, beim Sommerfest der Dreifaltigkeitsgemeinde im vorigen Jahr für ihre 20-jährige Tätigkeit in der Kinder- und Jugendarbeit dankten. In diesem Jahr übt sie sogar schon seit 30 Jahren ihren Beruf der Gemeindepädagogin aus. Das Evangelische Dekanat Darmstadt-Stadt hat sie dafür geehrt. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass Sabine Kreitschmann viele Kinder und Jugendliche begleitet hat und weiterhin begleitet und sie darin unterstützt, Orientierung zu finden und ihre Fähigkeiten zu entfalten“, sagt Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse. Eine große Aufmerksamkeit wollte die Gemeindepädagogin aber nicht. „Das habe ich schon im vorigen Jahr gehabt“, sagt die Fünfundfünfzigjährige.

Sabine Kreitschmann macht nicht viel Aufhebens um ihre Person. Sie liebt ihre Arbeit und tut sie einfach. Und das nun schon seit drei Jahrzehnten im selben Stadtteil. Angefangen hatte die Mutter zweier erwachsener Töchter 1988 in der Evangelischen Kirchengemeinde Eberstadt-Süd. Heute ist sie mit Stellenanteilen in der Dreifaltigkeitsgemeinde und in der Christuskirchengemeinde tätig. Hier leitet sie den Kindergottesdienst, die Ferienspiele und verschiedene Mitarbeitenden-Teams. Im Rahmen der Konfirmandenarbeit ist sie für die Logistik des regionalen Konzeptes zuständig, begleitet Freizeiten, Konfitage und arbeitet im wöchentlichen Konfirmandenunterricht mit.

Die ökumenische „Schatzsuche im Herbst“, ein Erlebniswochenende für Kinder, sowie Tauferinnerungsgottesdienste hat sie mit verschiedenen Teams ins Leben gerufen. Unter ihrer Mitwirkung entstanden Mini-Gottesdienste, „Luther für Kinder“, Mädchengruppen, offene Kinder-Angebote, Jugendgruppen, Kinderkino, der Kindersamstag sowie die „Oase“ – ein Gesprächsangebot für Erwachsene, Gottesdienste mit Schülern und Lehrern. Das ist nur ein Ausschnitt ihrer Angebote, die im Laufe der vergangenen 30 Jahre Teil der Arbeit in den verschiedenen Kirchengemeinden Eberstadts war.

Sie bildet ehrenamtlich Mitarbeitende durch die Jugendleiterausbildung „Juleica“, durch jährliche Mitarbeitendenschulungen und praktische Begleitung aus. Seit Sommer bietet sie eine AG an der Schule an. Dazu kommen Konzeption, Vor- und Nachbereitung, Abrechnungen, Kontakte zu Mitarbeitenden, Zuschussgebern und Institutionen, Erstellung von Protokollen, Zeugnissen und Bescheinigungen für Ehrenamtliche, Führung von Listen, Aussuchen von Geschenken, Materialeinkäufe, Besuche und seelsorgerliche Begleitung. In diesen Tagen ist sie mit Proben für das Krippenspiel beschäftigt.

Das Wichtigste für die Gemeindepädagogin, die in Frankenhausen wohnt, aber ist, Kindern, Jugendlichen und Familien in ihrer Kirchengemeinde „ein Stück Heimat“ zu bieten und sie zu begleiten. Zu vielen bestehen jahrelange Kontakte, auch über die Zeit in der Gemeinde hinaus. Auch erlebt sie bereits die zweite Generation der Kinder und Jugendlichen in ihren Gemeinden. Für zahlreiche Menschen ist sie seit Jahren Ansprechpartnerin auf Augenhöhe. „Von den vielen Gesprächen über das Leben und den Glauben, von unterschiedlichen Sichtweisen, Ideen und kritischen Anfragen profitiere ich auch immer selbst“, sagt Sabine Kreitschmann. Ob Kinder und Jugendliche an den Angeboten teilnehmen oder Jugendliche und Erwachsene mitarbeiten, allen bietet sie einen Raum, sich zu entfalten: „Es ist gut, wenn Kirche vielen Menschen Heimat bietenkann.“ Aber sie hält sie nicht fest, sondern lässt sie auch in aller Freiheit weiter ziehen. „Ich möchte dazu beitragen, Kindern und Jugendlichen eine Basis für ihr Leben zu geben“, ist ihr großes Anliegen.

Im Laufe der 30 Jahre, die sie „an der Basis“ der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit tätig ist, wie sie es nennt, gab es auch Veränderungen. Viele könnten sich wegen des vollen Terminkalenders eine wöchentliche Teilnahme an Gruppen nicht mehr vorstellen, daher arbeite sie stärker in abgeschlossenen Projekten. „Das spüre ich schon, dass Jugendliche heute durch die Schule wesentlich stärker eingespannt sind und weniger Luft haben“, bemerkt Sabine Kreitschmann. Interessant findet sie aber, dass der „Wert von Familie und Verlässlichkeit“ größer geworden ist. Auch Erwachsene stünden zeitlich stärker unter Druck als früher, weil Männer wie Frauen beruflich stark gefordert sind. Damit einher geht die oft komplexe Aufgabe, Kinderbetreuung verlässlich zu organisieren. Deutlich werde dies auch an der Buchung der Früh- und Spätbetreuungszeiten während der Ferienspiele, die immer häufiger wahrgenommen werde.

In manchen Zusammenhängen stelle sie auch fest, dass ein wenig Respekt einander gegenüber verloren gehe. Dennoch blickt sie optimistisch in die Zukunft. Sie will – die inhaltliche Arbeit begleitend - weiter gute Beziehungen untereinander bauen, denn diese seien „eine entscheidende Brücke zum Glauben und vielleicht auch zur Mitarbeit“, sagt Sabine Kreitschmann. Das habe sie selbst so erlebt und so lebe sie ihren Beruf weiter. Ihren eigenen Kindern habe sie immer gesagt: „Es ist ein großer Luxus, wenn man seine Arbeit liebt.“

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