125 Jahre Johanneskirche
Dekanat
31.10.2019
ds_rk
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„Ein Haus, in dem Gott selbst wirkt“
Johannesgemeinde feiert 125-jähriges Bestehen ihrer Kirche
Am 28. Juni 1892 wurde der erste Spatenstich getan, am 18. Oktober 1892 der Grundstein für die Johanneskirche gelegt mit den Worten: „Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist: Jesus Christus“ (1. Korinther 3,11), wie es in den Quellen heißt. Am Reformationstag im Jahr 1894, also vor 125 Jahren, wurde die Johanneskirche feierlich eingeweiht. Zum 1. April 1895 wurde der „Johannesbezirk" aus der Stadtkirchengemeinde ausgegliedert: Seit diesem Datum ist die Johannesgemeinde mit eigenem Kirchenvorstand selbstständig.
Zum 125-jährigen Bestehen der Johanneskirche hatte die Gemeinde ein großes Festprogramm für die Zeit vom 31. Oktober bis 3. November vorbereitet. Am Reformationstag, 31. Oktober, 14 Uhr, wurde die Ausstellung „Unsere Kirche“ in der Johanneskirche zu deren Baugeschichte und Inventar eröffnet. „Hier soll sichtbar werden, dass Kirche gleich Gemeinde ist“, beschreiben Pfarrer Dr. Gerhard Schnitzspahn, Pfarrerin Dagmar Unkelbach und der Kirchenvorstand die Ausrichtung des Jubiläums, „und dass letztlich Gott selbst hier wirkt.“
Um 16 Uhr begann eine Kirchenrallye für Kinder. Wer gewinnt, bekommt Süßes, wer verliert Saures, heißt es im Programm. Von 18 bis 18.30 Uhr gab der Bläserkreis eine kleine Serenade zu Gehör. Für Freitag, 1. November, lud die Johannesgemeinde zum Frauenkleiderflohmarkt ins Gemeindehaus, Kahlertstraße 26, ein. Um 20 Uhr folgte eine „Praise-Night“ in der Kirche mit Lobpreis und Gebetsstationen unter dem Jubiläumsmotto „Bei Gott zuhause“. In den beiden gemeindeeigenen Kindertagesstätten wurde der Geburtstag der Kirche ebenfalls in diesen Tagen mit einem besonderen Programm gefeiert.
Am Samstag, 2. November, fand ein Kindersachenflohmarkt von 10 bis 12 Uhr im Gemeindehaus statt. Gleichzeitig gab es eine weitere Kirchenrallye für Kinder mit Orgelführung in der Kirche. Für Samstagabend lud Kantor Bernhardt Brand-Hofmeister zur Stummfilmnacht „Der Glöckner von Notre Dame“ von 19 bis 21.30 Uhr in die Johanneskirche ein. Den Höhepunkt der Jubiläumstage bildete der Festgottesdienst mit Pröpstin Karin Held am Sonntag, 3. November, um 10.30 Uhr mit Empfang und Imbiss. Ab 12.30 Uhr war die Ausstellung „Unsere Paramente“ der Paramenten-Werkstatt unter der Leitung von Marie-Luise Frey-Jansen zu sehen. Die Jubiläumsfeierlichkeiten klangen an dem Tag mit Kaffee und Kuchen aus.
Hintergrund Johanneskirche:
Die Johanneskirche wurde als neugotisches Gotteshaus nach den Entwürfen des Münchner Architekten Heinrich von Schmidt von dem Kirchenbaumeister Karl Schwartze erbaut. Ihre Einweihung erfolgte am 31. Oktober 1894. Laut Bauauftrag wurde die Johanneskirche als „Predigtkirche“ im neugotischen Stil mit etwa 1000 Sitzplätzen und einem weithin sichtbaren Turm gebaut. Das Kirchenschiff ist 30,6 Meter lang, 19 Meter breit und 15 Meter hoch. Der Turm misst 60,5 Meter Höhe.
Bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus mitsamt der Fenster, auf denen Darstellungen aus dem Leben Jesu Christi sowie der hessischen Kirchengeschichte zu sehen waren, weitgehend zerstört. Die Kirchenglocken, die zum Einschmelzen nach Hamburg gebracht worden waren, blieben erhalten und 1951 nach Darmstadt zurückgebracht. Ein Jahr später erfolgte der Wiederaufbau der Johanneskirche unter Leitung von Oberbaurat Karl Schaefer.
Viele der neugotischen Grundelemente verschwanden daraufhin, denn die Gemeinde legte vor allem für den Innenraum Wert auf eine schlichte Gestaltung. 2001 fanden an dem Kirchengebäude umfassende Renovierungsarbeiten, vor allem am Dach, statt. In der jüngsten Zeit wurde zugunsten der Barrierefreiheit eine Rampe angebaut.
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